Über das Projekt

Psychische Probleme betreffen etwa 84 Millionen Menschen in der EU. Geflüchtete und andere Migrant:innen sind aufgrund der Stressfaktoren, denen sie vor, während und nach ihrem Migrationsprozess ausgesetzt sind, besonders gefährdet, psychische Belastungen zu entwickeln. Die Prävalenzraten für einige psychische Störungsbilder, wie posttraumatischer Stress und psychotische Störungen, sind bei Geflüchteten und Migrant:innen höher als bei Nicht-Migrant:innen. Obwohl viele Geflüchtete und Migrant:innen eine Behandlung ihrer psychischen Belastungen benötigen, haben sie große Schwierigkeiten, Zugang zu psychosozialen Diensten zu erhalten. Dies betrifft insbesondere diejenigen, die nicht die vorherrschende Sprache ihres Gastlandes sprechen. Und wenn es ihnen gelingt, Zugang zu psychosozialen Diensten zu erhalten, mangelt es der Behandlung oft an kultureller und sprachlicher Sensibilität, was zu einer unzureichenden Versorgung führt.

Projektziel

In diesem Projekt werden 13 Partner aus 9 europäischen Ländern eine mehrsprachige, kultursensible, evidenzbasierte digitale Informations- und Kommunikationsplattform für die psychische Gesundheitsversorgung entwickeln, testen und einsetzen. Diese Plattform zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen sprachlicher und kultureller Barrieren beim Zugang zu psychischen Gesundheitsdiensten für Geflüchtete und Migrant:innen zu verringern. Die Plattform stützt sich auf Erkenntnisse über die Verfügbarkeit hochwertiger Sprachressourcen, die Bedürfnisse und Barrieren der Betroffenen sowie auf bewährte effektive interkulturelle Kommunikationsstrategien. Geflüchtete und Migrant:innen, ihre Betreuer:innen, Dolmetscher:innen, sowie Fachkräfte und Organisationen der Psychosozialen Versorgung sind die Hauptakteure, die von diesem technologischen Fortschritt profitieren werden.

Erwartete Ergebnisse des Projekts

  • Ein Ressourcenbestand, der sich in erster Linie an Gesundheitsdienstleister richtet und in die frei zugängliche digitale Plattform aufgenommen wird, um deren Wissen über den Zugang zu sprachlicher Unterstützung in der psychischen Gesundheitsversorgung zu verbessern.
  • Eine Reihe von Bildungs- und Kommunikationsstrategien, die auf diese Barrieren und Bedürfnisse eingehen.
  • Eine Reihe von Empfehlungen für die geeignete Integration automatisierter Übersetzung als Makrostrategie, die in umfassendere Lösungen für den Zugang zur psychischen Gesundheitsversorgung integriert ist.
  • Eine Reihe mehrsprachiger Aufklärungsvideos (jeweils ca. 3-5 Minuten), deren Inhalt auf den schwerwiegendsten Barrieren, den wichtigsten Bedürfnissen und den empfohlenen Kommunikationsstrategien basieren wird.
  • Eine Reihe von Lehrvideos (mindestens 10, jeweils ca. 2-3 Minuten), deren Inhalt mit den ermittelten qualitativ hochwertigen Ressourcen zur Abschwächung der Sprachbarriere in der psychischen Gesundheitsversorgung übereinstimmen wird.
  • Eine frei zugängliche Informations- und Kommunikationsplattform. Wenn der Prozess und die Evaluation der Auswirkungen positive Ergebnisse liefern, wird die Plattform in der breiteren Gemeinschaft verbreitet, um die Aufnahme von jeglichen Patientengruppen von Geflüchteten und Migrant:innen in Europa zu fördern.

Project Partners

  • Universidad de Alcalá (Spain)
  • Vrije Universiteit Brussel (Belgium)
  • University Of Surrey (UK)
  • Vilniaus Universitetas (Lithuania)
  • Stichting Gezondheid Allochtonen Nederland (The Netherlands)
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Germany)
  • Uniwersytet Warszawski (Poland)
  • Univerzita Konštantína Filozofa v Nitre (Slovakia)
  • Università degli studi di Genova (Italy)
  • Associatie Marokkaanse Artsen Nederland (The Netherlands)
  • European Network For Public Service Interpreting And Translation
  • Stowarzyszenie na Rzecz Wspierania Psychiatrii Dzieci I Mlodziezy Vis-a-Vis
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